5 Anzeichen für Redeangst, die du nicht ignorieren solltest
- Nadine Borgulat

- 26. Juli
- 5 Min. Lesezeit
"Das ist doch normal, so nervös zu sein" – diesen Satz höre ich oft. Aber wann ist Nervosität vor dem Sprechen noch normal und wann wird sie zu einem Problem, das dich in deinem Leben und deiner Karriere ausbremst? Als jemand, die selbst jahrelang unter Redeangst gelitten hat, möchte ich dir heute die Warnsignale zeigen, die du ernst nehmen solltest.

Was dich in diesem Artikel erwartet
🚨 Die 5 deutlichsten Warnsignale – Erkenne, ob du von normaler Nervosität zu behandlungsbedürftiger Redeangst übergehst
💭 Ehrliche Selbstreflexion – Fragen, die dir helfen, deine Situation realistisch einzuschätzen
🔄 Der Teufelskreis – Wie Redeangst sich selbst verstärkt und warum sie ohne Intervention schlimmer wird
💡 Erste Hilfe-Strategien – Was du sofort tun kannst, wenn du dich in den Anzeichen wiedererkennst
Warum dieser Artikel wichtig ist: Redeangst entwickelt sich oft schleichend. Was als "bisschen nervös" beginnt, kann sich zu einer ernsthaften Belastung entwickeln, die dich wichtige Chancen kosten kann. Je früher du die Anzeichen erkennst, desto einfacher ist der Weg zurück zu authentischer Präsenz. Heute bekommst du einen Überblick über die Redeangst, zum Beispiel sprechen wir heute über die Anzeichen für Redeangst.
Auf meinem Youtube Channel gibt es zusätzlich Videos, in denen ich über meine Entwicklung von der Redeangst hinzu Spaß auf der Bühne spreche. Hier kommst du zu dem Video.
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Anzeichen #1: Körperliche Symptome, die über normale Nervosität hinausgehen
Du kennst das vielleicht: Das Herz schlägt so laut, dass du glaubst, alle anderen können es hören. Die Hände werden feucht, die Stimme zittert, dir wird schwindelig oder übel. Manche Menschen berichten sogar von Panikattacken vor wichtigen Präsentationen.
Normal ist: Leichtes Herzklopfen, etwas Anspannung, "Schmetterlinge im Bauch"
Bedenklich wird es, wenn:
Du körperliche Symptome bereits Tage vor dem Termin spürst
Die Symptome so stark sind, dass sie dich im Alltag beeinträchtigen
Du Schlafstörungen wegen bevorstehender Sprechsituationen hast
Du dich übergeben musst oder Panikattacken bekommst
Dein Körper ist dein Warnsystem. Er zeigt dir deutlich, wenn die Belastung zu groß wird. Diese Signale zu ignorieren bedeutet, deinem Wohlbefinden zu schaden.
Anzeichen #2: Vermeidungsverhalten nimmt überhand
Hier wird es besonders kritisch: Du beginnst, Situationen zu vermeiden, in denen du sprechen müsstest. Was harmlos als "ich bin heute nicht so gut drauf" beginnt, entwickelt sich zu einem Muster der Vermeidung.
Beispiele für problematisches Vermeidungsverhalten:
Du meldest dich krank, wenn Präsentationen anstehen
Du lehnst Beförderungen ab, weil sie mit Sprechpflichten verbunden sind
Du verlässt den Raum, wenn Diskussionen entstehen könnten
Du sagst Einladungen zu beruflichen oder privaten Events ab
Du vermeidest Networking-Situationen oder Small Talk
Hier liegt die große Gefahr: Jedes Mal, wenn du eine Sprechsituation vermeidest, bestätigst du deinem Unterbewusstsein: "Das ist wirklich gefährlich." Die Angst wird dadurch nicht kleiner, sondern größer.
Du bist wertvoll und deine Stimme verdient es, gehört zu werden. Wenn du merkst, dass du wichtige Gelegenheiten verpasst, ist es Zeit zu handeln.
Anzeichen #3: Gedankenkarussell und mentale Erschöpfung
"Was, wenn ich einen Blackout habe?" "Was werden die anderen denken?" "Ich werde mich blamieren!" – Kennst du diese endlosen Gedankenschleifen?
Bedenklich wird es, wenn:
Du stundenlang über eine bevorstehende Sprechsituation grübelst
Du dir die schlimmstmöglichen Szenarien ausmalst
Du nicht mehr abschalten kannst, sobald ein Termin feststeht
Du dich mental völlig erschöpft fühlst, bevor du überhaupt gesprochen hast
Diese mentale Dauerschleife raubt dir unglaublich viel Energie. Energie, die du für wichtige Dinge in deinem Leben brauchst. Du verdienst es, mental frei und entspannt zu sein.
Anzeichen #4: Perfektionismus wird zur Falle
"Ich muss jeden Satz perfekt vorbereiten." Gründliche Vorbereitung ist gut – zwanghafter Perfektionismus ist problematisch.
Wann Vorbereitung zur Belastung wird:
Du schreibst jedes Wort deiner Präsentation aus und lernst es auswendig
Du übst stundenlang vor dem Spiegel, aber fühlst dich trotzdem nicht bereit
Du änderst deine Folien unzählige Male, weil sie "noch nicht perfekt" sind
Du glaubst, dass nur eine fehlerfreie Performance akzeptabel ist
Du bewertest dich extrem hart für kleine "Fehler"
Die Wahrheit ist: Perfektion ist eine Illusion. Authentizität und Menschlichkeit sind viel wertvoller als eine perfekte, aber leblose Präsentation. Menschen verbinden sich mit echten Menschen, nicht mit Robotern.
Anzeichen #5: Selbstwert und Identität leiden
Das vielleicht ernsteste Anzeichen: Du beginnst, dich als Person in Frage zu stellen. "Ich bin halt nicht der Typ für sowas" wird zu einem Glaubenssatz über dich selbst.
Kritische Gedankenmuster:
"Ich bin nicht kompetent genug"
"Andere können das besser als ich"
"Ich habe nichts Wichtiges zu sagen"
"Ich bin einfach nicht der Typ für öffentliches Sprechen"
"Ich werde mich nur blamieren"
Diese Gedanken sind nicht die Wahrheit über dich. Sie sind Ausdruck deiner Angst, aber sie definieren nicht, wer du bist oder was du kannst. Du hast so viel zu geben – lass nicht zu, dass die Angst dir das Gegenteil einredet.
Der Teufelskreis: Wie Redeangst sich selbst verstärkt
Verstehe diesen Mechanismus: Angst → Vermeidung → Bestätigung der Angst → Größere Angst
Jedes Mal, wenn du eine Sprechsituation vermeidest, sendest du deinem Gehirn die Botschaft: "Das war wirklich gefährlich. Gut, dass wir dem ausgewichen sind." So wird die Angst nicht kleiner, sondern größer.
Die gute Nachricht: Dieser Kreislauf kann durchbrochen werden. Mit den richtigen Strategien und manchmal auch professioneller Begleitung ist der Weg zurück zu authentischer Präsenz möglich.
Erste Hilfe: Was du jetzt sofort tun kannst
Wenn du dich in mehreren Anzeichen wiedererkennst, ist das kein Grund zur Panik, sondern ein wichtiger Erkenntnismoment. Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung.
Sofort-Strategien:
1. Ehrliche Bestandsaufnahme Schreibe auf: Welche Sprechsituationen vermeidest du? Was kostet dich das langfristig?
2. Kleine Schritte gehen Statt dich zu überfordern: Suche dir eine kleine, sichere Sprechsituation und übe dort.
3. Atemtechnik anwenden 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden halten, 6 Sekunden ausatmen. Diese Übung beruhigt dein Nervensystem sofort.
4. Selbstmitgefühl entwickeln Sprich mit dir selbst, wie du mit einem guten Freund sprechen würdest. Du verdienst Verständnis und Geduld.
Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist:
Die Anzeichen beeinträchtigen dein Berufsleben erheblich
Du vermeidest seit Monaten wichtige Gelegenheiten
Du leidest körperlich unter der Belastung
Du hast bereits vieles versucht, aber keine nachhaltige Besserung erreicht
Es ist ein Zeichen von Stärke, sich Hilfe zu holen, nicht von Schwäche.

Du bist nicht deine Angst
Zum Abschluss möchte ich dir das mitgeben: Du bist so viel mehr als deine Redeangst. Diese Anzeichen zu erkennen bedeutet nicht, dass mit dir etwas "falsch" ist. Es bedeutet, dass du bereit bist, hinzuschauen und Veränderung zu schaffen.
Deine Stimme hat Wert. Deine Gedanken sind wichtig. Deine Präsenz macht einen Unterschied. Lass nicht zu, dass Redeangst dich davon abhält, das zu sein, was du wirklich bist: einzigartig und wertvoll.
Die Redeangst mag heute stark sein, aber sie ist nicht stärker als dein Potenzial für Wachstum und Transformation.
Du erkennst dich in mehreren Anzeichen wieder und möchtest endlich etwas ändern? Ich begleite Menschen dabei, von lähmender Redeangst zu authentischer Präsenz zu finden. In einem kostenlosen Kennenlerngespräch schauen wir gemeinsam, welcher Weg für dich der richtige ist. Du verdienst es, gehört zu werden.
Du bist nicht deine Angst. Sie ist ein Teil von dir, ja. Mit diesem Anteil kannst du im Coaching arbeiten und es immer mehr integrieren und damit schwächen.
Ich hatte Redeangst. Heute begeistere ich Menschen und nehme sie mit in meinem Geschichten.
Make it happen!
Deine Nadine







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